Wohin mit alter EDV – sichere Entsorgung von Datenspeichern

6. Oktober 2016 – 06:17

Irgendwann ist die Zeit für EDV-Geräte abgelaufen. Dann werden Computer, Drucker und Smartphones durch neue Geräte ersetzt. Für die alten Geräte gibt es zwei Möglichkeiten. Idealerweise werden Sie an anderer Stelle weitergenutzt. Oder sie müssen fachgerecht entsorgt werden. Beiden Wegen ist aber eins gemeinsam. Die gespeicherten Daten gehen niemanden etwas an und müssen auch aus Datenschutzgründen sicher gelöschtNatürlich

Es gibt verschiedene Arten von Datenspeichern, die sich teilweise grundlegend in der Art unterscheiden, wie die Daten vernichtet werden sollen. Dabei kann grundsätzlich zwischen erhaltender und zerstörender Datenvernichtung unterschieden werden.

Soll die Hardware erhalten werden, geht die Vernichtung ausschließlich über Software.

  • Für Festplatten, SD-Karten, USB-Sticks u. ä. gibt es ausgezeichnete Software-Empfehlungen auf der Seite des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik.
  • iPhones und ähnliche Geräte lassen sich durch das Zurücksetzen in den Auslieferzustand schnell und dennoch sicher löschen.
  • Bei heutigen Smartphones ist der Aufwand etwas höher. Die Daten müssen über die Sicherheitseinstellungen verschlüsselt werden. Anschließen kann das Gerät in den Auslieferzustand zurückgesetzt werden. Beachten Sie, dass dieser Vorgang einige Zeit dauern kann. Schließen Sie deshalb auf jeden Fall das Handy an das Netzteil an.
  • Klassische Handys speichern alle Daten auf der SIM-Karte. Also muss nur diese physikalisch zerstört werden.
  • Viele hochwertige Drucker haben eingebaute Festplatten. Auch diese müssen gelöscht werden. Schauen Sie dazu ins Handbuch, ob und wie dies sicher über die Menüstruktur geht. Alternativ muss die Festplatte ausgebaut werden und dann an einen PC angeschlossen werden. Dann kann wie bei anderen Festplatten auch verfahren werden.
  • CDs können nicht sicher gelöscht werden. Diese müssen physikalisch zerstört werden.

Wenn die Hardware nicht mehr weiter genutzt werden soll oder kann, ist die zerstörende Vernichtung einfacher und mindestens genau so zuverlässig.

  • Festplatten können vernichtet werden, indem das Gehäuse aufgeschraubt wird. Schon durch den Kontakt mit dem Umgebungsstaub sind die Daten nur noch schwer wiederherstellbar. Dennoch sollten sicherheitshalber die eigentlichen Platten beschädigt  werden. Testen Sie dazu zuerst mit einem Schraubenzieher, ob sich die Oberfläche anritzen lässt. Ist dies der Fall, lassen sich die Platten mit einem Hebel verbiegen. Dies lässt sich nicht mehr rückgängig machen und die Daten sind nicht mehr nutzbar. Lässt sich die Oberfläche nicht ritzen, ist das Grundmaterial spröde und zersplittert beim Hebeln. Schützen Sie sich deshalb vor Verletzungen. Arbeiten Sie in einer Tüte und nutzen Sie Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille.
  • SD-KartenUSB-Sticks  und SIM-Karten können mit einer Schrere zerschnitten oder mit einem Hammer zertrümmert werden. Entfernen Sie dazu bei Sticks zuerst das Gehäuse.
  • Auch bei iPhones und Smartphones die nicht über das Menü gelöscht werden können, weil sie defekt sind, müssen die Speicherchips zerstört werden. Lassen Sie dies durch einen Fachmann erledigen oder suchen Sie im Internet nach der genauen Lage des Speicherchips.
  • Mit Druckerfestplatten verfährt man nach dem Ausbauen, wie mit anderen Festplatten auch.
  • Bei CDs reicht es, ein Loch das Material zu bohren. Am besten geht das mit einem Holzbohrer. Natürlich können CDs auch zerbrochen werden. Hierbei besteht aber Verletzungsgefahr. Oder man benutzt einfach einen Schredder, die es mittlerweile reichlich und preiswert auch mit CD-Option gibt.

Natürlich gibt es sowohl für die zerstörende als auch für die erhaltende Datenvernichtung auch einen einfachen Weg. Geben Sie Ihre Datenspeicher in die Hände eines Fachmanns. Achten Sie darauf, dass Sie eine Datenvernichtungsbescheinigung erhalten, in der auch die Löschmethode angegeben wird.

Ihre itbl

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