Datensicherheit (2) – Entwicklung von Backupstrategien

2. Februar 2016 – 15:50

Nachdem Sie in der letzten Woche einiges über die Risiken, die zum Datenverlust führen können, gelesen haben, gilt es nun, dafür zu sorgen, die Folgen eines Datenverlustes gering zu halten. Dazu benötigt man eine gute Backupstrategie. Zur Entwicklung einer solchen gibt es verschiedene beeinflussende Faktoren.

 

Die Häufigkeit

Abhängig davon, wie dynamisch sich Daten ändern, sind auch unterschiedliche Zyklen der Datensicherung nötig. Bei einem hohen Datenaufkommen müssen Sie häufiger sichern als bei einem relativ statischen System. Aber auch die Wiederbringbarkeit der Daten spielt eine entscheidende Rolle. Wenn eine relativ kleine Anzahl immer gleicher Kunden Ihr Geschäft ausmacht und hier auch immer die gleichen Aktionen ausgeführt werden, lassen sich solche Daten in der Regel leicht wiederherstellen. Und auch, wenn die Daten redundant gehalten werden (z.B. in einem Terminkalender oder Handy) ist eine Wiederherstellung der Daten auch über mehrere Tage leicht möglich. Umso schlechter Sie Ihre Daten wiedergewinnen kann, desto häufiger sollten Sie sichern.

 

Die Kosten

Ein nicht ganz unwesentlicher Punkt bei der Datensicherung sind die Kosten. Ein Mehr an Sicherheit braucht mehr Speicherplatz und verursacht dadurch auch ein Mehr an Kosten. Deshalb sollten Sie sich immer fragen, welche Daten Sie wie häufig sichern müssen und wie hoch die Redundanz sein muss. Aber auch die Kosten der Software und der Personalaufwand sollte abgewägt werden, um eine Balance zwischen Kosten und Nutzen zu wahren.

 

Der Ort der Daten

Liegen alle Daten zentral vor, ist eine Sicherung recht einfach. Durch die Smartphones werden aber immer mehr Daten dezentral verwaltet. Und mancher User speichert auch Daten lokal auf seinem Rechner ab. Sie müssen sicherstellen, dass alle wichtigen Daten auch tatsächlich gesichert werden.

 

Die Bedienbarkeit

Versierte User tun sich mit einer Sicherung leichter als technisch eher unbedarfte. Also sollten Sie sich die Frage stellen, wer für das Backup verantwortlich ist und wie komplex eine Datensicherungssoftware sein darf. Eine BackUp-Software sollte so einfach wie möglich zu bedienen sein und möglichst wenig Benutzereingriffe erfordern. Die Erfahrung zeigt, dass ein Backup deutlich seltener ausgeführt wird, wenn es für den Nutzer viel Aufwand erfordert, dieses auszuführen. Ideal sind BackUps, die automatisch ablaufen.

Wir werden in einer späteren Folge noch verschiedene Sicherungstools vorstellen.

 

Die Lagerdauer

Abhängig von rechtlichen Bestimmungen aber auch von firmeninternen Bedingungen oder Vorstellungen müssen BackUps unterschiedlich lange aufgehoben werden. Hier spielt auch eine Rolle, wie lange geänderte Versionen von Dateien aufgehoben werden sollen. Dies beeinflusst sowohl die Wahl des Sicherungsmediums als auch die eigentliche BackUp-Strategie.

 

Das Qualitätsmanagement

Zur Datensicherung gehört nicht nur die Technologie und die Software, sondern auch der Bediener. Vorgaben darüber, wo Daten abgelegt werden dürfen, sind genauso wichtig, wie die Regelmäßigkeit des BackUps. Denn gesichert werden kann nur dort, wo man auch von bestehenden Daten weiß.

 

Der Datenschutz

Trotz der äußerlichen Ähnlichkeit der beiden Begriffe Datenschutz und Datensicherheit unterscheiden sich die Begriffe im Inhalt stark. Häufig „behindern“ sich Datenschutz und -sicherheit sogar. Für die Datensicherheit ist Redundanz wichtig, da man auf verschiedene Sicherungen im Schadensfall zurückgreifen kann. Auf der anderen Seite gibt es damit aber auch verschiedene Quellen, aus denen der Datendieb sich bedienen kann. Hier gilt es also, beides gegeneinander abzuwägen und durch geeignete Verschlüsselung der Sicherungen den Datenschutz zu gewährleisten.

 

Der Wiederherstellungsaufwand

Tritt der Worst Case ein, stellt sich meist erst heraus, was die Sicherung taugt. Braucht man die Daten schnell zurück, sollte man eine Sicherung zur Hand haben, die auch schnell wieder zurückzusichern ist. Hier sind Streamer und Cloud im Nachteil gegenüber einer schnellen Festplatte oder der NAS. Außerdem sollten Sie sich die Frage stellen, ob nicht ein Systembackup den Installationsaufwand verringern kann.

 

In der nächsten Woche werden wir darauf eingehen, wie aus den Vorgaben eine geeignete Backup-Strategie entwickelt wird. Klicken Sie also wieder rein!

 

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